Dorf Setulang

Flussfahrt mit öffentlichem Schnellboot

 

Der Ausgangsort Tarakan liegt in Nordborneo. Diese wohlhabende Stadt lebt von seinen Öl- & Kohlenreserven und von Holzwirtschaft. Der Weg ins abgelegende Dorf Setulang am Rande des Dschungels ist weit. Die Distanzen sind enorm. Während 3 Stunden fahren wir mit 600PS den Fluss hinauf und dann nochmals 1-2 Std. auf dem Pick-up.

Herzlich willkommen in Setulang

 

Setulang überrascht uns mit einer grossen Einwohnerzahl von 1'000 Personen und einem sehr dörflichen Charakter, wie wir es aus der Schweiz kennen. Der Dorfplatz, die Kirche und das Gemeindehaus im Zentrum. Die Reisspeicher und grün, blauen Häuser mit kleinen Gassen drumherum verteilt. Trotz Einfachheit strahlt Setulang eine Liebe zur Schönheit auf uns aus.

Wer sind die Dayak?

 

Die Dayak sind die Bewohner der ganzen Insel Borneo. Borneo ist auf drei Länder aufgeteilt - Brunei, Indonesien und Malaysia . Die Dayak gehören zu den Völkern, die aus dem südchinesischen Raum kommen.

Es gibt keine einheitliche Dayak-Kultur, da es sich um unterschiedliche Volksgruppen handelt. Einige Dayakstämme leben bis in die heutige Zeit als Jäger und Sammler zurückgezogen im Primärdschungel im Innern der Insel. Sie haben wenig oder keinerlei Zugang zu moderner Technik.

Andere Stämme dagegen leben als sesshafte Reis- oder Gemüsebauern an den Ufern von Flüssen so wie die Bewohner von Setulang. Sie führen in Dörfer und Städten ein modernes Leben mit Schulbildung und breitem Zugang zu moderner Technik.

Kopfgeldjäger?

 

In Europa wurden die Dayak durch ihre Kopfjagd bekannt. Bei Raubzügen und Schlachten töteten und enthaupteten sie Feinde. Der abgeschlagene Schädel diente als Kriegstrophäe. Die Dayak waren jedoch niemals Kannibalen. Aber all dies gehört zur Geschichte.


Christen oder Animisten?

 

Ursprünglich hatte jedes Dayakvolk seine eigene, animistische Naturreligion, häufig mit schamanistischen Zügen und mit eigenen Göttern und Bräuchen. Im 20. Jahrhunderts konvertierten viele Dayak zum Christentum oder Islam. Da weiterhin christliche und muslimische Missionare unter den Dayak tätig sind, stirbt die ursprünglichen Dayakreligionen langsam aus.

Beim Empfang im Haus der Dayak Familie strahlte uns ein kleiner Christbaum entgegen und wir wurden mit Guezli und Süssgetränken verwöhnt. Auf dem Dorfrundgang reichten uns viele Dorfbewohner ihre Hände und wünschten uns frohe Weihnachten.


Farbiger Körperschmuck

 

Die Dayak sind für ihren Körperschmuck bekannt. Ebenso sind bei einigen Volksgruppen spezielle Tätowierungsstile entstanden.  Bei Frauen sind stark mit Gewichten gedehnte Ohrläppchen typisch.

Bei dieser Familie durften wir im Dorf übernachten. Sie haben uns mit frischem biologischem Essen verwöhnt.

Farbstifte und Schulhefte als Dankeschön


Eigentlich wollten wir auf der Heimfahrt nur kurz beim Schullehrer unser kleines Geschenk abgeben. Schlussendlich versammelte sich die ganze Schule mit 139 Kindern in einem Schulzimmer. Vom Lehrerteam und der Gemeindeleitung wurden wir grossartig begrüsst. Selbstverständlich wollten dann alle Kinder noch persönlich mit einem Händedruck danke sagen.

Ein langer Weg zu den Inseln Derawan und Maratua

 

1 Std. Pick-up, 2 Flüge à 30 Minuten, 2 1/2 Std. Taxi, 30 Minuten Bootfahrt und wir erreichen am Abend die Inselgruppen um Derawan. Müde aber voller Vorfreude, was uns die nächsten Tage erwartet, schlafen wir ein.