Brief von zu Hause

Steinen, 1. Dezember 2015

Bali, 6. Dezember 2014
Bali, 6. Dezember 2014

Liebe Freunde und Familien


Bereits ist erster Advent und der erste Schnee ist angekommen. Vor einem Jahr standen wir alle in einer ganz anderen Welt. Unsere Gedanken schwelgen immer wieder nach Bali zu unserer zweiten Heimat.

Wir sind seid Ende September alle wieder zu Hause. Die Rückkehr in die Schweiz war ein Wellenbad der Gefühle. Auf der einen Seite wunderschön und doch so fremd. Ich brauchte 6 Wochen bis ich sagen konnte, ich bin angekommen. Für die Menschen hier heisst es, das Jahr ging aber schnell vorbei und für mich fühlt es sich an, als wäre ich drei Jahre weg gewesen. Ich spüre auch stark, dass ich meinen alten Alltag nicht anstrebe, sondern weiterhin meiner inneren Stimme folge und diesbezüglich ein Stück so weiter leben möchte wie in Bali.


Dominic hat den Wiedereinstieg in die Oberstufe sehr gut gemeistert. Er ist von Natur aus strukturiert und organisiert. Das hilft ihm sehr. Nichtsdestotrotz ist er viel am Lernen und arbeitet langsam seine Schulnoten die Leiter hinauf. Nach einem Jahr ohn Noten ist dies sicher die grösste Herausforderung. Herbert und ich lassen ihnen Zeit. Wir haben vertrauen, dass sie ihren Weg auch hier wieder finden.

Lukas ist unser Lebemensch und Künstler. Er und ich brauchen einfach mehr Zeit. Die erste Woche war schlimm für ihn. Am Donnerstag Abend lag er weinend und fiebernd im Bett und meinte, das schaffe ich einfach nicht. Nach einigen Wochen sieht die Welt zum Glück wieder etwas anders aus. Am Nationalen Zukunftstag durfte er in einer Werbeagentur einem tollen kreativen Männern-Team über die Schulter schauen. Der Beruf Grafiker hat es ihm sehr angetan. Die Männer haben sich so viel Zeit für ihn genommen und er durfte sehr viel Kreatives arbeiten. Er war überglücklich. Er ist und bleibt mit Bali verbunden, nicht nur mit dem Herzen sondern auch virutell mit seinem russischen Schulfreund. Er wird Lukas im kommenden Sommer in der Schweiz besuchen.

Mit dem Englisch haben beide Vorteil und das gönne ich ihnen von ganzem Herzen.


Lena geniesst ihre Cousine im Nachbarhaus sehr. Sie ist regelmässig bei Grosi über die Strasse zum Znüni und zum Übernachten. Auch bei meinen Eltern ist sie sehr gerne zu Gast und wird dementsprechend verwöhnt. Ich gönne ihr das sehr. An drei halben Tagen geniesst Lena die Spielgruppen. Einmal auf dem Bauernhof, einmal im Wald und einmal in einer klassischen Spielgruppe. Am Anfang fehlten ihr die dicken Freunden, denn in nur 2 Std. einmal in der Woche kann man nicht so schnell enge Freundschaften aufbauen. Aber in der Zwischenzeit hat sich auch das gut entwickelt und sie geht sehr glücklich zu den Gruppenstunden.

Herbert und ich haben beide eine Arbeit gefunden, die nicht besser sein könnte. Es stimmt einfach alles. Wir sind so dankbar, dass das Universum immer wieder den Ausgleich schafft. Wir haben unser Geschäft und ich meine 15-jährige Zeit im Hotel in andere Hände gelegt und auf anderen Seiten offene Türe gefunden.

Unser Projekt Haus für Körper & Geist „Damai" nimmt langsam seine Gestalt an. Mitte Januar kommt unser Container aus Bali an. Alles wird im Keller verstaut bis wir Anfangs April im 1. Stock die Wohnung bereit stellen können. In der Zwischenzeit werden wir eine Homepage gestalten und unser Netzwerk weiterhin ausbauen und langsam unsere Haus mit Events füllen. Ich wünsche mir, dass wir auf Anfangs Mai bereit sind.


Ich schliesse mit diesem letzten Brief unsere Reisehomepage. Danke an alle virtuellen Mitreisenden per E-mail und im Stillen. Ab Mai 2016 könnt ihr mehr von unserem Kurshaus Damai unter www.damai.ch erfahren.

Daniela